Herr Holle, 45, lehrte Poetik, Prosa "und noch irgendwas mit P" am Sprachen-
zentrum der Universität der Bundeswehr in München. "Hunderte belegten die
Seminare jedes Jahr, Menschen, die das Abenteuer suchten, den Drill,
die Unterwerfung, die schlechte Benotung. Hätte es meine Vorlesungen nicht gegeben, sähen Sie diese Gestalten möglicherweise überall auftauchen."
Seine Abhandlung über den Genitiv des geteilten Ganzen entstammt dieser Zeit
und war zum Erwerb und Erhalt des "standardisierten Leistungsprofils" gedacht. Inhalt und Lehrziel indes nicht mit dem Fachbereich der Universität abgesprochen – und es versetzte ihn doch in die Lage, sich an höchst merkwürdigen Begebenheiten aus unserer Welt zu beteiligen.
Haarsträubende Phantasien und skurrile Beobachtungen über das prinzipiell Gute und bösartige Überfälle auf alles, was einem lieb und heilig ist, hat dieser eigenwillige Künstler seither vertont, geschrieben und drucken lassen, so zum Beispiel in der StadtRevue, Kölns Stadtmagazin oder für Internetmagazine, die es schon lange nicht mehr gibt.

Berüchtigt sind seine Auftritte überall dort, wo sich eine Gelegenheit bietet:
In drastischen Lesungen, im Sommer in Parks, bei Freunden im Garten am Lagerfeuer, auf dem Moers Festival, auf kleinen Bühnen. Vor den Soloprogrammen zuerst mit der "Offene Bühne Show" (noch zu Spielplatz-Zeiten) oder im "Meine Fresse Club" in Köln und auf Poetry Slams.

Herr Holle lebt seit über 50 Jahren inzwischen wieder in der Schweiz.